UTOPIE

immer dachte ich die utopie sei im außen zu finden sie müsste im außen herbeigeführt werden um greifbar zu sein, sichtbar, wirkungsvoll, wirklich aber die utopie beginnt immer im innen sie ist in den sinnen nur dann zu finden wenn die sinne innerlich auf sie ausgerichtet werden what you expect is what you find das denken muss sich drehen die erwartung muss sich wenden wenn die enden sich treffen sollen jeder pol kann in sein gegenteil verkehrt werden wenn man es richtig macht die meister polarisieren sich auf den zustand in dem sie bleiben wollen und lassen das pendel auf einer niedrigeren ebene ausschwingen die stimmen der utopie singen in mir sie sind in goldenes papier gepackt der takt bedingt den rhythmus der rhythmus bringt die schwingung hervor die schwingung erhebt sich das bewusstsein folgt ihr die utopie ist hier SIE IST JETZT der sinn wird neu besetzt das rhizom neu vernetzt wie pilze sprießt die utopie aus dem boden…

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Einflüsse

Die äußeren Einflüsse nehmen überhand. Es ist eine Politik der Ablenkung, ein ständiges Bombardement, eine Blockadestrategie, ein Zuballerungsmechanismus. Die Menschen sollen keine Zeit mehr für das Feine haben, keinen Blick mehr für die Magie der kleinen Dinge, keinen Zugang zu ihrem wahren Inneren, und trotz ihrer Smartphones und Tablets, trotz facebook und whatsapp, keine Möglichkeit zur Kommunikation über das einzig Entscheidende: der Entwicklung ihrer Seele, der Wiederanbindung an ihr höheres Selbst, der Partizipation an der Entwicklung des Bewusstseins. Die Menschen werden gegeißelt mit Existenz- und Versagensängsten, sie sollen funktionieren wie Maschinen, sollen ihr Streben auf den Besitz von Dingen ausrichten, sie sollen ihr Selbstwertgefühl auf die Erscheinungsform ihres äußeren Körpers konzentrieren und beim Spiel des Urteilens und Verurteilens mitspielen. DIES IST DAS ZEITALTER DER SINN-KRISEN, denn der Sinn ist heute nicht mehr auszumachen, der Sinn verschwindet hinter den unendlichen Fassaden der Oberflächlichkeiten und Belanglosigkeiten, die Menschen sind den Sinn los, und sie rennen ohne es zu merken in ihren Alltagshamsterrädern…

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Das Befremdliche an der Identität

Fantasie und Botschaft Diese Woche stieß ich beim Zappen auf eine Dokumentation über derzeitige nationale Bewegungen in Europa, inklusive einiger Interviews mit Menschen, die sich selbst als Patrioten bezeichnen, als Retter ihrer jeweiligen Nation empfinden, sich als Hüter über Werte von Familie und als moralische Instanzen stilisieren und dabei eine Selbstgerechtigkeit und Überlegenheit an den Tag legen, die ihresgleichen sucht. Jetzt könnte man als aufgeklärter und einigermaßen vernunftbegabter Mensch einerseits lachen, kurz den Kopf schütteln und sich mit wichtigeren Dingen beschäftigen, andererseits könnte man auch etwas länger ins Nachdenken geraten, nicht nur über einen neuen Nationalismus bei vergleichsweise jungen Menschen, sondern über das seltsame Konstrukt von Identität egal welcher Art. Nach jahrelanger Beschäftigung mit geschlechtlichen und sexuellen Identitäten, nach tausenden von Stunden Foucault und Butler, nach zahllosen Texten und Gedichten aus meiner eigenen Feder und nach 20 Jahren Zugehörigkeit zur lgbt-community muss ich seit einiger Zeit feststellen, dass mich das Thema Identität mehr und mehr befremdet. Was soll das eigentlich…

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Vom Prekariat

Prekär: misslich, schwierig, heikel; aus frz. précaire: durch Bitten erlangt, widerruflich, unsicher Wohin mensch heutzutage schaut, prekäre Zustände, missliche Lagen, Unsicherheit, Brotkrumen für die Massen, Kuchen für die Eliten, eine a-soziale und unsolidarische Gesellschaft, stärker werdende faschistische Strömungen, absurde Gehirnwäsche durch Werbung und Medien, ein durch und durch kommerzialisierter Kunst- und Kulturbetrieb, Konkurrenz- und nicht Kooperationsmentalität, Warenfetischismus und Konsumzwang, Scheindemokratie, Scheinheiligkeit der scheinbar politisch Verantwortlichen, Umweltzerstörung, moderne Sklaverei, religiöser Wahn, legitimes Morden, fehlende Intelligenz der dumm gehaltenen Horden, kurz gesagt, Prekariat all over. Um jetzt hier keine einseitige Schwarzmalerei zu betreiben, halte ich fest, dass es auch noch ein paar Stimmen der Vernunft gibt, ein paar Leute, die den Um- und Zuständen den Spiegel vorhalten oder dem Wahnsinn die Stirn bieten oder so wahnsinnig werden, dass sie kurzerhand komplett aus dem Rahmen und aus der Rolle fallen und sich dem allgemeinen Denken und Handeln verweigern, sich auf die Suche nach ihren eigenen Kräften und Mächten machen, das so genannte Außen…

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Von Werten

Es ist bestimmt kein Zufall, dass das Wort „WERT“ im Deutschen zweierlei meint: Wert im materiellen Sinn und Wert im ethischen Sinn. Im Kapitalismus beherrscht die erste Bedeutungsebene fast vollständig das Wortfeld, auch wenn sich bisweilen einige um den ethischen Sinn zu sorgen scheinen und von einem Werteverfall sprechen. Meistens sind das jedoch konservative und rückwärts gewandte Moralapostel, oftmals sexistisch oder homophob oder dumm religiös oder alles zusammen. Sie wünschen sich in eine ihrer Meinung nach heile Welt zurück, mit festen Verhaltensregeln, patriarchalen Geschlechterverhältnissen und hierarchischen sozialen Strukturen, und oftmals geht damit auch latenter oder offensichtlicher Rassismus und Angst vor allem/n als fremd oder nicht „normal“ Empfundenem einher. Um diese Art von Werteverfall geht es mir hier freilich nicht, also ist es wohl an der Zeit diesen Ausdruck zu resignifizieren, um ihn aus seinem alten Bedeutungssumpf herauszuholen und Überlegungen anzustellen, was mit „Werteverfall“ noch so alles gemeint sein könnte. Die schlimmste Form von Werteverfall ist, dass Menschen im Kapitalismus anhand…

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Von der Abwesenheit der Zeit auf der psychischen Ebene

(in Gedanken an Krishnamurti) Wenn ich mich physisch von A nach B bewegen will, dauert es je nachdem, wie schnell und auf welche Art ich meinen Körper durch den Raum bewege, eine bestimmte Zeitspanne. Wenn ich mich psychisch egal wohin bewegen will, bin ich da, ab dem Moment, in dem ich den Gedanken gefasst habe. Dies ist eine ungeheuerliche Erkenntnis, die ungeheuerliche Konsequenzen nach sich zieht. Ich kann gedanklich in jedem Moment überall hin reisen, ich kann mich in den Kosmos begeben, kann mich mit der Sonne vereinen, ich kann zu allem werden, was ich mir (aus)denken kann, weil ich mich psychisch IMMER auf der Möglichkeitsebene befinde. Auch wenn wir physisch den Begrenzungen und Beschränkungen des Raums und der Zeit unterliegen, psychisch sind wir IMMER frei, psychisch ist immer JETZT, und wenn wir diese Tatsache annehmen, verinnerlichen und leben, dann können wir in wahrer Freiheit leben, dann brauchen wir nichts und niemanden mehr, der uns eine wie auch immer geartete…

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